Samstag, 27. Oktober
Seit vielen Jahren begleitet der tragikomische Monolog von Patrick Süskind über die Sehnsüchte eines unscheinbaren Orchestermusikers den Schauspieler Werner Prinz. An den Theatern Basel, Klagenfurt, Volkstheater Wien und am Waldviertler Hoftheater hat er das Publikum mit dieser Lebensbeichte einer Künstlerseele erheitert und gerührt. Und vor allem mit seiner umwerfenden Komödiantik begeistert. Was als unverfängliche, äußerst witzige Plauderei beginnt, führt zunehmend in die Tiefe der Existenz. Alleine sitzt der Kontrabassist mit seinem alles bestimmenden Instrument bei sich zu Hause, trinkt, bereitet sich auf die abendliche Vorstellung vor und verstrickt sich dabei zunehmend in seinem selbstgerechten Weltbild zwischen Sehnsucht und Verzweiflung. Mit Scharfblick durchschaut er das Auswegslose seiner beruflichen Situation. Hoffnung gibt ihm nur die junge Sängerin Sarah, zu der er sich unwiderstehlich hingezogen fühlt. Aber sie zu erobern bedarf einer außergewöhnlich, verrückten Aktion, zu der ihm möglicherweise der Mut fehlt. Und während er den Kontrabass täglich in seinen Armen halten kann, bleibt die Sehnsucht nach dieser Frau vielleicht nur Utopie. Obwohl ihm die Musik die Chance gibt, ihr vielleicht doch näher zu kommen. Wer weiß… Das Lachen bleibt einem an diesem Abend immer wieder im Hals stecken über die hintersinnige, tragikomische, mit bitterbösen Einfällen gespickte Groteske.