Samstag, 6. November

Was tun, wenn man als Wald4tlerin dem globalen Jazz schon in der kindlichen Prägephase erliegt und der heimischen Sprache dennoch unbeirrt verbunden bleibt? Man, also Frau, alias Anita Horn, startet ein eigenes Projekt, schüttelt aus dem internationalen Cocktail traditioneller Jazzstandards zwischen Antonio Carlos Jobim und George Gershwin die besten Songzutaten auf, bedient sich großzügig inhaltlicher Übersetzungen, lehnt sich phonetisch bequem an die Originaltexte und toppt den gerührten Mix neben Eigenkompositionen mit popigen Tunes von Stevie Wonder und Van Morrison gekonnt auf...wohl bekomms! Da wird z.B. "A Foggy Day in London Town", wo's um die Faszination geht, die ein nebliger Tag in der Britischen Hauptstadt haben kann, aus der Sicht der Waldviertlerin mit der trüben Herbstimmung hierzulande verglichen und eigenironisch als Lied für unsereins in Szene gesetzt. Diese "Wöll'n" ("Wave" / Jobim) flutet Anita's "Klane Insel" ("The Island" / Lins) der Heimat und der Sprache so "Wunderboar" ("`s Wonderful" / Gershwin), dass es einen förmlich "Aus die Bock haut" ("Knocks Me Off My Feet" / Wonder). Sollten Sie mal bei einem der Konzerte vorbeischauen, dann ist "Samstag auf d'Nocht" entgegen Helen O'Connell's Ansicht "Saturday Night Is The Loneliest Night In The Week" für Sie ganz sicher nicht mehr der einsamste Abend der Woche…